DGRh Kongress 2018: Rheuma-VOR präsentiert sich

Der 46. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) fand in diesem Jahr in Mannheim statt. Er stand unter dem Motto „Wandel“; denn das Fachgebiet der Rheumatologie „wandelt sich so rasant wie kaum ein anderes in der Medizin“, so das Grußwort. Wandel gestalten und Chancen nutzen, um die Veränderungen und Fortschritte für Patienten zugänglich zu machen, so lautete die Aufforderung der diesjährigen Tagungspräsidenten.

Rheuma-VOR: Neue Versorgungsformen im Fokus

Ein zentrales Thema des Kongresses waren Versorgungsnotstand und neue Versorgungsformen in der Rheumatologie. Hier präsentierte Univ.-Prof. Dr. med. Schwarting in zwei Sessions das Projekt Rheuma-VOR zur flächendeckenden Früherkennung von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen in drei Bundesländern und die ersten positiven Evaluationsergebnisse nach einem Jahr Rekrutierung. Frühscreenings werden derzeit an vielen Zentren in Deutschland erprobt und zeichnen sich als  wegweisend für die Gestaltung der rheumatologischen Versorgungslandschaft  in den kommenden Jahren ab. Die Zukunft der Versorgungstrukturen war auch Diskussionsgegenstand einer eigenen Session zu diesem Thema; die vorgestellten Projekten reichten von Modellen zur Früherkennung und risikoadaptierten Terminvergabe (RhePort, Rheuma-VOR) über die Deeskalation von Medikation bei Remission (VERhO) bis hin zu strukturierter Delegation von ärztlicher Leistung bei der Patientenversorgung (StärkeR).

eHealth & Telemedizin: Den Wandel aktiv gestalten

Ein weiteres stark diskutiertes Thema waren in diesem Jahr Telemedizin und E-Health, die auch in der Rheumatologie Einzug halten und, aktuell oft noch von anderen Branchen getrieben, Wandel einfordern. So widmeten sich die Rheumatologen unter anderen in den beiden Sessions „Rheumatologie 2.0, Patient 3.0, Health 4.0: Wie die ‚digitale Revolution‘ die Rheumatologie verändern könnte“ und „eHealth – Der Patient im Mittelpunkt“, den Trends und Rahmenbedingungen dieses sehr weiten Feldes. Neben Überblicken über die vielfältigen Applikationen der Digitalisierung wurden vor allem bisher schon in der Praxis erprobte Modelle vorgestellt. In diesem Rahmen präsentierte Prof. Dr. med. Leszek Wojnowski, Institut für Pharmakologie, Universitätsmedizin Mainz, die neue Rheuma-VOR Diagnostik-App (www.rheuma-vor.de), die Primärversorgern und Interessierten die Möglichkeit bietet, anhand von 15 Fragen den Verdacht auf eine entzündlich-rheumatische Erkrankung online zu bestärken oder zu verwerfen und Verdachtspatienten über die Website bzw. App für eine Terminvergabe direkt anzumelden. Die Sessions boten Raum für spannende Diskussionen gesetzliche und technische Rahmenbedingungen, die Chancen und Hürden bei der Implementierung in die Praxis und die Grundsätze, an denen sich zukünftige Aktivitäten dazu orientieren sollten. Hierbei die Bedürfnisse der betroffenen Versorger und Patienten in den Mittelpunkt stellen und frühzeitig eine aktive Rolle in der Gestaltung einnehmen war der Konsens, der sich in diesen Diskussionen herauskristallisierte.

RZA: Neue Daten zur Versorgungssituation

Matthias Dreher, wissenschaftlicher Koordinator von Rheuma-VOR, stellte das Projekt und die ersten Evaluationsergebnisse vor. Außerdem präsentierte er eine Studie zur Riesenzellarteriitis in Rheinland-Pfalz, die erstmals einen verlässlichen Überblick über die Versorgungssituation in einem deutschen Bundesland und neue Impulse für die Versorgungsverbesserung gibt.

Für eine Übersicht über die weiteren Projekte, die das Team des Landesrheumazentrums Rheinland-Pfalz vorstellte, besuchen Sie den folgenden Beitrag (https://kh-acura-kliniken.com/2018/09/24/dgrh-kongress-2018-das-landesrheumazentrum-rlp-praesentiert-sich/).

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